Der Safer Internet Day, der wie jedes Jahr am zweiten Tag der
zweiten Woche des zweiten Monats des Jahres stattfindet, soll alle
Menschen in Europa anregen, über ihr Verhalten im Internet nachzudenken.
Dies gilt besonders für die Kommunikation in sozialen Medien.
"Die
Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?" So lauten die ersten Zeilen
eines deutschen Volksliedes aus dem 18. Jahrhundert. Im letzten Jahr war
das Lied in einem Werbespot eines großen deutschen
Internetdiensteanbieters zu hören. Soziale Netzwerke werden dafür
genutzt, die Gedanken mit anderen auszutauschen. Was für die Nutzerinnen
und Nutzer zunächst als persönliche elektronische Unterhaltung zwischen
Freundinnen und Freunden aussieht, darf von den Anbieterfirmen
teilweise kopiert, genutzt und sogar veröffentlicht werden. Für die
Unternehmen kann dabei nicht nur das über automatische Auswertungen
gewonnene Thema der Diskussion interessant sein, sondern auch die
Information, wer mit wem wann und wie oft kommuniziert. Diese Daten
können von Schwesterunternehmen oder in Ländern mit geringerem
Datenschutzniveau auch von staatlichen Stellen missbräuchlich
verarbeitet werden. Über spektakuläre Fälle, wie sie Edward Snowden
enthüllt hat, erfahren wir immer wieder. Da ist es folgerichtig, dass
sich der überwiegende Großteil aller Menschen in Deutschland (95,2
Prozent der Befragten) nach der Studie "Daten & Schutz 2015/2016"
des GfK Vereins vor Datenmissbrauch fürchtet und knapp 70 Prozent von
ihnen sich um den Schutz persönlicher Daten sorgen.
"…Kein Mensch kann sie wissen", wie es in dem Volkslied weiter über die
Gedanken heißt, stimmt also nicht ganz: Menschen, die ihre Gedanken in
sozialen Netzwerken mit ihren Freunden teilen, teilen diese auch mit dem
Anbieter des Netzwerkes.
Der heutige Safer Internet Day könnte
der Anlass sein, sich zu überlegen, welche Informationen wir im letzten
Jahr nicht nur unseren Kontakten, sondern auch den internationalen
Anbietern der Netzwerke mitgeteilt haben, und ob wir dies auch heute
noch tun würden. Wer sich entscheidet, soziale Netzwerke zu nutzen,
sollte die Privatsphäreeinstellungen überprüfen. Dies schützt zwar nicht
vor den Anbietern, aber zumindest vor anderen Dritten, für die die
Nachricht eigentlich nicht gedacht war.
Unter www.klicksafe.de
finden sich Informationen über zahlreiche Angebote zum Safer Internet
Day in Bremen zum Beispiel von der bremischen Landesmedienanstalt oder
dem Radio Weser.TV. Speziell an Jugendliche gerichtet ist das
Internetportal www.youngdata.de , das die Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes gemeinsam anbieten.
Kontakt/Rückfragen:
Dr. Imke Sommer, Telefon (0421) 361-2010
Dienstag, 9. Februar 2016
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» Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? - Safer Internet Day am 9. Februar 2016
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